Internationale Bühne für Studierende: Forschung am Puls der Zeit

Von der FH Burgenland auf eine französische Cloud-Konferenz: Studierende des Masterstudiums Cloud Computing Engineering überzeugen mit Forschungsprojekten rund um Smart Office und 3D-Druck.

Wenn wir versprechen, dass unsere Studiengänge „ein Sprungbrett für deine Karriere“ sein können, sagen wir das nicht nur so dahin. Die Studierenden des Masterstudiengangs Cloud Computing Engineering Christian, Andreas, Dominik und Tobias, die es mit ihren herausragenden Forschungsarbeiten zur 14th International Conference on Cloud Computing and Services Science nach Frankreich geschafft haben, sind dafür ein eindrucksvoller Beweis. Bereits während ihres Studiums nehmen sie mit ihren Projekten eine federführende Rolle in der Forschung ein und tragen aktiv zur Weiterentwicklung ihres Fachgebiets bei. Also wir sind Fans! ❤

Eines der Projekte beschäftigt sich mit intelligenten Shared Workplaces. Entstanden ist die Idee von Andreas Gruber, Christian Dragschitz und Dominik Hasiwar in der Lehrveranstaltung Infrastructure Engineering. „Das Projekt ,Smart Office‘ ist von unserer aktuellen, gemeinsamen Arbeitsplatzsituation inspiriert“, erzählt Dominik. Da im Unternehmen von Christian und Dominik immer wieder die Einführung von Shared Workplaces im Raum steht, überlegten sie sich, wie Mitarbeiter*innen dennoch ein individuelles Arbeitsumfeld geboten werden könne. „Wir sind nämlich der Meinung, dass personalisierte Arbeitsplätze ein gutes Klima und in weiterer Folge die Motivation fördern.“

Ihre Lösung für den wechselnden Arbeitsplatz: Unter anderem digitale Bilderrahmen, die je nach Person wechseln, oder Favoriten-Einstellungen für Tischhöhe & Co. Über ein integriertes Buchungssystem können Mitarbeiter*innen außerdem ihren bevorzugten Arbeitsplatz für einen bestimmten Zeitraum buchen. Sobald man dann vor dem gebuchten Bürotisch steht, werden anschließend alle personalisierten Einstellungen für den ausgewählten Arbeitsplatz übernommen.  

Durch die installierten Internet of Things (IoT)-Devices und zusätzliche Sensoren könne man das Projekt zudem um einen weiteren Use Case erweitern: So lassen sich verschiedene Umgebungswerte eines Arbeitsplatzes, wie zum Beispiel die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit oder die CO2 Konzentration messen und dadurch der Workplace Environmental Index (WEI) ableiten. Die Daten können schlussendlich zur intelligenten Steuerung der Gebäudetechnik oder zur Identifikation von Problemen herangezogen werden.

Ihr wissenschaftliches Paper „Towards a Cloud-based Smart Office Solution for Shared Workplace Individualization“ hat es schließlich mit der Unterstützung von Studiengangsleiter Igor Ivkic als Posterpräsentation auf die CLOSER Konferenz geschafft. Und auch wir als Unternehmensgruppe haben uns im Zuge von New Work-Überlegungen von den ehemaligen Studierenden inspirieren lassen. Hier könnt ihr ins Paper reinlesen.

Als wir am Anfang dieses Projekts standen, haben wir natürlich nicht im Traum daran gedacht, dass unsere Idee später einmal in einer wissenschaftlichen Publikation aufgehen würde. Die Möglichkeit, unsere Forschungsergebnisse anschließend auch noch einer  internationalen wissenschaftlichen Community vorstellen zu dürfen, war für uns der krönende Abschluss einer spannenden aber auch intensiven Reise.

Dominik Hasiwar, Absolvent des Masters Cloud Computing Engineering

Das zweite Projekt „RePro3D“ hat dabei mindestens genau so viel Zukunftspotential: Denn hier haben sich Tobias Buhmann, ebenfalls ehemaliger Student des Masters Cloud Computing Engineering, Studiengansgleiter Igor Ivkic, Burkhard List (extern) und Clemens Gnauer (Forschung Burgenland) mit dem StartUp b&mi GmbH & Co. KG zusammengetan, um die Produktionsprozesse im Rahmen von Webshop-Bestellungen zu regionalisieren. Tobias widmete diesem spannenden Projekt seine Masterarbeit, mit welcher auch er vor Ort bei der CLOSER Konferenz vertreten war. 

Das Ziel der Forschung? „Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit von Klein- und Mittelunternehmen durch den Einsatz additiver Fertigungstechnologien steigern. Zulieferant*in kann dann jede*r sein, der oder die einen 3D-Drucker besitzt. Klassische Wertschöpfungsketten können so aufgebrochen und durch eine lokale Produktion mittels 3D-Druck-Technologien verbessert werden“, so Tobias.

In der Praxis würde der Bestellprozess so aussehen:

  • Ein Kunde bzw. eine Kundin kauft online ein Produkt und wählt dabei aus, dass es regional gedruckt werden soll.
  • Die RePro3D-Plattform, welche mit dem Webshop über die Cloud verbunden ist, schickt dann die Bestellung weiter an ein Klein- und Mittelunternehmen.
  • Es werden also nicht klassisch, tausende Stücke gefertigt, die von weither eingeflogen und bei einer Überproduktion in den Müll geworfen werden. Sondern: Erst beim Kauf wird die Produktion initiiert. Entweder direkt über das KMU oder über einen „externen“, regionalen 3D-Drucker.
  • Ähnlich wie bei Uber, wo alle Autobesitzer*innen Taxi-Fahrer*innen werden können, wäre dieses Prinzip in naher Zukunft also auch für 3D-Druck-Besitzer*innen möglich.

Ein wesentlicher Vorteil würde sich hier natürlich für die Umwelt ergeben: Denn auf Zulieferungen aus der Ferne könnte man dadurch verzichten. Durch den lokalen 3D-Druck kann so ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und Stärkung der regionalen Wirtschaft geleistet werden. Hier könnt ihr ins Paper reinlesen.

Es war eine unglaubliche Erfahrung, Teil dieser internationalen Konferenz in Frankreich zu sein. Es war toll, zu sehen, wie unser Forschungsprojekt auf globaler Ebene so viel Anerkennung fand. Unser Forschungsprojekt zeigt, dass aus einer einfachen Idee etwas wirklich Bedeutendes entstehen kann. Das ist eine großartige Bestätigung für uns alle.

Tobias Buhmann, Student des Masters Cloud Computing Engineering

PS: Neben unserem Cloud-Master haben sich auch Studierende des Bachelors Software Engineering und vernetzte System dem „RePro3D“-Projektes angenommen und dabei erfolgreich einen lokalen „Proof-of-Concept (PoC)“-Prototyp entwickelt. Für alle Techniker*innen steht der entwickelte PoC-Code auf GitHub frei zur Verfügung.


# Gepostet in:
Einblicke von Studierenden, Masterstudiengang Cloud Computing Engineering