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Rückblick des Sustainability Day 2024
Organisiert wurde die Veranstaltung durch die FH CAMPUS 02. Thema der Veranstaltung war „Planet vs. Plastics“. Expert*innen aus neun verschiedenen Hochschulen präsentierten dazu in insgesamt elf Vorträgen verschiedene Aspekte von Kunststoffen, ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie weitere Nachhaltigkeitsthemen. Über den gesamten Tag hinweg verzeichnete die Veranstaltung eine Teilnehmer*innenanzahl von mehr als 200 Personen, wobei im Durchschnitt etwa 45 Teilnehmende online interdisziplinäre Einblicke aus Forschung und Wirtschaft erhielten.
Die Veranstaltung zeigt, wie das Bündnis Nachhaltiger Hochschulen das Wissen und die Ressourcen verschiedener Hochschulen bündeln kann. Ermöglicht wurde der Sustainability Day durch die Zusammenarbeit der Nachhaltigkeitsverantwortlichen, der Lektor*innen, der PR-Abteilungen, IT-Supports und Mitarbeiter*innen des Bündnis Nachhaltige Hochschulen . Die gemeinsame Initiative führt die Kompetenzen der beteiligten Hochschulen und ihrer Schwerpunkte zusammen und schafft neue Netzwerke sowie potenzielle Projektpartner*innen.
Zum Auftakt begrüßten Mag.a Kristina Edlinger-Ploder der FH CAMPUS 02 und die Obfrau des Bündnis Nachhaltige Hochschulen FH-Prof.in Dr.in Elisabeth Steiner die bereits zahlreich erschienenen Teilnehmenden. Daraufhin wurden in vier Vorträgen Grundlagen zu Kunststoffen, deren Problematik, Kreislaufwirtschaft und Alternativen vorgestellt. Mittags ging es um Regulatorien, ein Kunstprojekt, individuelle Verhaltensweisen und Finanzen. In einem Diskurs zwischen Unternehmen und Umweltinstitutionen wurden am Nachmittag unterschiedliche Ansätze zu Recycling besprochen. Daraufhin wurde psychologisch betrachtet, wie eine nachhaltigkeitsbezogene Verhaltensänderung möglich ist. Abschließend wurden Anhand von F&E-Projekten Möglichkeiten für eine Bewertung der Nachhaltigkeit in Unternehmen vorgestellt.
Alle Vorträge wurden aufgezeichnet und sind hier abrufbar:
Was können wir nun tun?
- Um ins Handeln zu kommen, stellt die Umweltpsychologin Mag.a Dr.in Isabella Uhl-Hädicke Konzepte vor, wie wir den unbewussten Faktoren, die das Umweltverhalten beeinflussen, proaktiv begegnen können.
- Wir sollten möglichst keine neuen Kunststoffe mehr produzieren, sondern bestehende wiederverwenden. Vor allem Einwegkunststoffe mit kurzer Lebensdauer sind sehr umweltschädlich. Die Recyclingquote in Österreich muss sich folglich erhöhen. Dies kann durch das kommende Pfandsystem angetrieben werden, allerdings ist das saubere Mülltrennen vor allem im Kunststoffrecycling sehr wichtig. Dadurch ist eine nachhaltige, kreislaufbasierte Nutzung von lebensmittelechten Kunststoffen möglich. Dazu plädierten Katrin Detter, MA, der FH CAMPUS Wien in Ihrem Einführungsvortrag in die Kunststoffthematik, sowie Expert*innen der ALPLA Werke, des Umweltamts und der Verfahrenstechniker Dr. Christof Strabler an der FH Vorarlberg.
- Individuell können wir unser Konsumverhalten ändern, weniger Einwegplastik verwenden, andere auf problematische Verhaltensweisen hinweisen und Kunststoffe getrennt sammeln.
- Der größte Kunststoffverbrauch liegt im Verpackungssektor mit sehr kurzer Nutzungsdauer. Coca-Cola produziert jährlich weltweit am meisten Einwegplastik, der folglich bei Aufräumarbeiten am Meer am häufigsten gefunden wird. Kunststoffmüll bedroht viele Ökosysteme und wirkt sich negativ auf die menschliche Gesundheit und das Klima aus. So findet der Künstler Thomas Sailer (Alumni der FH Burgenland) sogar eine Dose von 1998 im Wiener Stadtpark, welche in seinem Kunstwerk „Dreckschwein“ integriert ist. Wie wir unseren Müll reduzieren können, stellt ein junges Team der FH Burgenland vor.
- Neben Plastikmüll enthält auch Reifenabrieb Mikroplastik, hat somit eine sehr hohe Umweltbelastung und macht Tier und Mensch krank. Um dem entgegenzuwirken, können wir vermehrt öffentliche Verkehrsmittel nutzen und bei Nutzung eines Kraftfahrzeuges das Bremsverhalten zu kontrollieren. Dies gilt auch für Kunststoffe, die alternativ zu rohölbasiertem Kunststoff aus Löwenzahn hergestellt werden. Wie man die Nachhaltigkeitsbewertung in technische F&E-Projekte durchführen kann, stellt Dr.in Miriam Lettner am Beispiel einer weiteren Alternative mit Lignin vor.
- Nachhaltige Verpackungen sind wirtschaftlich hauptsächlich vom Unternehmen selbst zu tragen, da Konsument*innen die günstigeren Verpackungen momentan vorziehen. Eine Reflektion des Unternehmens kann dazu helfen, diese Entscheidung proaktiv zu treffen. Dabei hat man zukünftig den Vorteil, bei bevorstehenden gesetzlichen Regularien das Verhalten bereits geändert zu haben, um so einen Wettbewerbsvorteil zu erhalten.
- Unser (Konsum-)Verhalten und das der Unternehmen wird sich ändern, denn gesetzliche Regelungen werden kommen. Mit der neuen EU-Taxonomie gibt es zukünftig mehr klare Regelungen, inwiefern Unternehmen Angaben zur Nachhaltigkeit berichten müssen.
- Echte Green Finance an der Börse gibt es aus Sicht des VWL-Professors Dr. Johannes Jäger nicht. Wer etwas Gutes mit seinem Geld tun will, sollte spenden, politisch aktiv werden und bewusst konsumieren.
Die Veranstaltung findet jährlich am Earth Day am 22. April statt. Der Earth Day erinnert uns an die Bedeutung des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit und ermutigt uns, zusammenzukommen und Maßnahmen für einen gesünderen Planeten und eine nachhaltige Zukunft zu ergreifen.
Kontakt: info(at)nachhaltige-hochschulen.at