Die Barrieren sind oft nur im eigenen Kopf

Christiane Staab
Christiane Staab

Irgendwie hatte Theresa Kohl als junges Mädchen einen technischen Beruf nicht am Radar. Es fehlte schlicht an Role-Models – etwas, dem sie heute gerne aktiv entgegenwirken möchte.

Rückblickend hätte sie eine HTL absolvieren sollen, meint sie jetzt. Dass eine technische Karriere auch mit einer HLW-Matura zu schaffen ist, zeigt ihr Werdegang. Sie studierte Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement bis zum Masterabschluss an der FH Joanneum. Durch ihre Tätigkeit im Projekt- und Innovationsmanagement bei der Energie Agentur Steiermark entstand der Wunsch, sich im Bereich der Gebäudetechnik zu spezialisieren.

Dazu bietet sich der Masterstudiengang Gebäudetechnik und Gebäudemanagement der Hochschule Burgenland an.

Arbeitskollegen haben mir den Studiengang empfohlen. Es stimmt, die Absolvent*innen der Hochschule Burgenland bilden im Bereich Gebäudetechnik eine Community und ein wertvolles Netzwerk.

Theresa Kohl, Absolventin der Hochschule Burgenland

Seit 2022 ist sie bei der Firma DILT Analytics beschäftigt, seit April in der Geschäftsführung. Es handelt sich dabei um ein Spin-off der Technischen Universität Graz, bei dem es vor allem um die Entwicklung von datenbasierten Optimierungslösungen für Gebäude und Energiesysteme geht. „Wir arbeiten derzeit noch sehr forschungsnahe, vor allem in der Softwareentwicklung. Wir wollen die zwei Bereiche Informatik/KI/Algorithmen mit der Gebäudetechnik zusammenbringen und erarbeiten Softwarelösungen, zum Beispiel zur automatisierten Fehlererkennung in großen Gebäudekomplexen. Meine Hauptaufgabe bei DiLT ist derzeit die Produkt- und Unternehmensentwicklung in enger Abstimmung mit den Problemstellungen zukünftiger Kund*innen.“

Die Arbeit macht ihr großen Spaß: „Es ist ein sehr kreativer, abwechslungsreicher, aber auch verantwortungsvoller Job. Ich kann gemeinsam mit meinem Team die inhaltliche und strategische Ausrichtung der Firma bestimmen und bin durch unsere Vielzahl an Forschungsprojekten immer nahe an innovativen Lösungen dran“, erzählt sie.

Auch mit der Forschung Burgenland, einem Tochterunternehmen der Hochschule Burgenland, arbeitet sie derzeit in einem Forschungsprojekt zusammen. Es geht dabei um das Zusammenbringen von individuellem Komfort und Behaglichkeit für die Gebäudenutzer*innen bei größtmöglicher Energieeffizienz der Gebäude.

Aus ihrem Studium an der Hochschule Burgenland sind ihr das Wissen rund um Anlagentechnik und die praktischen Aspekte für den Gebäudebetrieb als besonders wertvoll in Erinnerung geblieben.

Dass eine technische Ausbildung für sie nicht immer einfach war, betont sie.

Ich hatte schon einen gewissen Respekt vor der Technik. Aber ich habe gelernt: die Barrieren sind oft nur im eigenen Kopf. Man erarbeitet sich stückweise das Selbstbewusstsein.

Theresa Kohl

Fotos (c) Theresa Kohl, Lunghammer_tu_siemens, Gründungsgarage


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